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  • Zusammenfassung Liebe Leserinnen und Leser, die Beiträge dieser Ausgabe befassen sich mit Problemen und Krisen, die im Kontext eines gezielt gewählten spirituellen Entwicklungsweges auftreten können, ebenso aber auch infolge der Ausübung von bewusstseinsverändernden und transformativen Praktiken unter rein säkularen Motiven. Derlei Krisen und Probleme wurden in der Vergangenheit unter verschiedenen Begrifflichkeiten diskutiert und beforscht. Die populärsten Begriffe dürften jedoch der Begriff der „spirituellen Krise“ und neuerdings der Begriff der „unerwünschten Nebenwirkungen der Meditation“ sein. Aus diesem Grund und weil diese beiden Begriffe auch den zeitlichen Verlauf der Entwicklung der Thematik in Wissenschaft und Anwendung recht gut widerspiegeln, haben wir diese Themenschwerpunktausgabe „Spirituelle und meditationsinduzierte Krisen“ benannt. Der Beitrag von Liane Hofmann führt in den Themenschwerpunkt dieser Ausgabe ein, indem sie die Entwicklungsgeschichte des Konzepts der spirituellen Krise und die damit verbundenen Sichtweisen und Anliegen erläutert. Hierfür werden zunächst die gesellschaftlichen Hintergründe und die Ausgangssituation innerhalb der akademischen Disziplinen der Psychologie und der Psychiatrie näher beleuchtet, die wesentliche Ausgangspunkte und Impulsgeber für die heute feststellbaren Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet waren. Es werden zentrale historische Stationen, Autoren und deren Publikationen gewürdigt, die unser heutiges psychologisches Verständnis von Spirituelle-Krisen-Prozessen maßgeblich geprägt und zu dessen stetiger Vertiefung beigetragen haben. Darauffolgend wird auf einige praxisbezogene, klinisch-therapeutisch relevante Fragen eingegangen. Der Beitrag schließt mit der Benennung von Faktoren, die zur nach wie vor ungenügenden Versorgungslage bei Spirituelle-Krisen-Prozessen beitragen, sowie Überlegungen zu Desideraten bezüglich der weiteren wissenschaftlichen Erforschung und einer Verbesserung des Versorgungsangebotes für Betroffene. Ein wichtiger Grund für die starke Verbreitung von Meditation in der Gegenwart sind ihre positiven gesundheitlichen Wirkungen. Im Beitrag von Ulrich Ott, Michael Tremmel und Freya von Hohnhorst wird der Blick hingegen auf die vergleichsweise junge empirische Forschung gerichtet, die die Vielfalt und Häufigkeit unangenehmer „Nebenwirkungen“ von Meditation untersucht. Diese umfassen ein weites Spektrum von Phänomenen, die von ungewöhnlichen Körperempfindungen, erhöhter Empfindsamkeit, intensiven Emotionen (Angst, Trauer, Wut) bis hin zu drastischen Veränderungen der Selbst- und Weltwahrnehmung reichen und die gelegentlich sogar in eine stationäre psychiatrische Behandlung münden. Der Überblick über die neuesten empirischen Studien zeigt deutliche Unterschiede in der Auftretenshäufigkeit von Nebenwirkungen je nach Setting und der damit verbundenen „Dosis“ an Meditation. Die differenzierte Erfassung von Nebenwirkungen und Einflussfaktoren, wie psychische Erkrankungen in der Vorgeschichte oder die Qualifikation der Lehrenden, kann in der Zukunft dazu beitragen, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um potenzielle Risiken zu minimieren. Ein Hinweis auf das vorhandene Risiko ist der neue Beratungsschwerpunkt, den Liane Hofmann und Ulrich Ott am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg im Breisgau etabliert haben. In ihrem Beitrag stellen sie die Klientel und die Konzepte dieses Beratungsangebotes detailliert vor: Wer richtet sich mit welchen Anliegen an die Beratung? Neben typischen Fallkonstellationen werden zwei exemplarische Fälle skizziert. Wie ist das Vorgehen bei der Beratung von Betroffenen, die in ihrem Umfeld häufig auf wenig Verständnis treffen für das, was sie erlebt haben? Welche Maßnahmen haben sich als hilfreich erwiesen? Flankiert wird die konkrete Beratungstätigkeit durch die Begleitforschung mit Fragebogen, die dabei helfen, einzelne Elemente bestimmter Erfahrungen (z. B. Kundalini-Erwachen) oder relevante Persönlichkeitsmerkmale (z. B. die Absorptionsfähigkeit) genauer zu erfassen. Damit soll langfristig ein Beitrag zum wissenschaftlichen Verständnis außergewöhnlicher spiritueller Erfahrungen geleistet werden, das wiederum in der Beratung genutzt werden kann, um Betroffenen nachvollziehbare Erklärungen für ihre Erfahrungen anzubieten, die deren Akzeptanz und Integration erleichtern. Zu den verschiedenen Settings, in denen die Meditationspraxis eingeübt und vertieft werden kann, gehört auch die Teilnahme an einem mehrtägigen Retreat, im Zazen „Sesshin“ genannt. Solche Retreats gelten als äußert anspruchsvoll und sie erfordern eine gute psychische Stabilität der Teilnehmenden. Der Benediktushof in Holzkirchen ist eines der größten spirituellen Zentren in Europa und es werden dort regelmäßig mehrtägige Sesshins angeboten. Alexander Poraj und Michaela Nüssel beschreiben in ihrem Beitrag das Spektrum der Maßnahmen, das am Benediktushof etabliert wurde, um einen sicheren Verlauf der Praxis zu gewährleisten und möglichen krisenhaften Verläufen vorzubeugen. Auch für die psychologische Begleitung seltener, dennoch auftretender Krisen sowie für die Unterstützung bei der Integration neuartiger und tiefgreifender psychospiritueller Erfahrungen ist im Rahmen eines neu eingerichteten Angebots der „Psychologischen Begleitung auf dem Weg“ während oder im Anschluss an das Retreat gesorgt. Darüber hinaus kann dieses Begleitungsangebot auch dazu dienen, den Übergang von einer Zeit der intensiven Praxis in den Alltag zu unterstützen. Die präventiven und begleitenden Maßnahmen des Benediktushofs können somit als ein Best-Practice-Beispiel der Vorbeugung von krisenhaften Prozessen im Retreatkontext erachtet werden. Die Einnahme von psychedelischen Substanzen ist neben Meditation eine verbreitete Methode zur Induktion spiritueller Erfahrungen, die sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben können. Maximilian Heck stellt in seinem Beitrag die Ergebnisse seiner Masterarbeit an der Universität Münster vor, in der er untersucht hat, welchen Einfluss Vorerfahrungen mit Meditation und die Ausprägung von Achtsamkeit und Absorptionsfähigkeit auf psychedelische Erfahrungen und ihre Nachwirkungen haben. Tatsächlich schließen sich Meditationspraxis und die Einnahme von Psychedelika ja keineswegs aus. In einer bahnbrechenden Studie in der Schweiz wurde gezeigt, wie die Einnahme von Psilocybin während eines fünftägigen Zen-Retreats zu einer Vertiefung von Meditationszuständen und zur Verstärkung positiver Nachwirkungen führte (Smigielski, Kometer et al., 2019). Umgekehrt beleuchtet Maximilian Heck in seinem Beitrag, welchen Einfluss Vorerfahrungen mit Meditation auf psychedelische Trips und deren Nachwirkungen haben können. Anhand eines Strukturgleichungsmodells veranschaulicht er grafisch, welchen hemmenden oder fördernden Einfluss Meditationspraxis, Achtsamkeit und Absorptionsfähigkeit auf positive oder negative psychedelische Erfahrungen sowie ihre Nachwirkungen haben. Den Abschluss der vorliegenden Themenschwerpunktausgabe bilden zwei überaus spannende und erkenntnisreiche Interviews mit zwei prominenten Vertretern der Spirituelle-Krisen-Thematik: Joachim Galuska und David Lukoff. Dabei sahen wir uns aus Platzgründen leider veranlasst, das Interview mit David Lukoff erst in der kommenden Ausgabe 1/2025 abzudrucken. Aufgrund ihrer beider Zugehörigkeit zum Themenschwerpunkt „Spirituelle und meditationsinduzierte Krisen“ möchten wir an dieser Stelle jedoch die beiden Interviews gemeinsam ankündigen. Joachim Galuska, Mitbegründer der Heiligenfeld Kliniken, hat sich über seine ganze berufliche Laufbahn hinweg um die Integration von Spiritualität in die Gesundheitsversorgung bemüht und darüber hinaus immer neue, inspirierende und vielfältige Projekte für eine bessere Versorgung von Menschen, die von spirituellen und religiösen Problemen betroffen sind, sowie für die Etablierung einer Kultur des Bewusstseins angestoßen. David Lukoff gilt als einer der renommiertesten Vertreter aus dem US-amerikanischen Raum. Er hat die Themenfelder spirituelle Krisen, spirituelle und religiöse Probleme sowie die Entwicklung von spirituellen Kompetenzen unter klinischen Praktikerinnen und Praktikern im psychologischen Mainstream vorangetrieben und salonfähig gemacht. Es war mir, Liane Hofmann, eine große Freude, diese beiden Interviews zu führen, und wir sind sehr dankbar, dass die beiden Autoren sie zugesagt haben. Die beiden Gespräche künden von einem großen persönlichen und beruflichen Erfahrungsschatz hinsichtlich des spirituellen Entwicklungsgangs, einschließlich der möglichen Krisen, die auf einem solchen Weg auftreten können. Allein diese Interviews zu führen, fühlte sich wie eine sehr inspirierende Weiterbildung zum Thema an. Und nun noch etwas in eigener Sache: Heinrich Dauber und Dorothee Wienand-Kranz haben sich nach vielen Jahren, in denen sie im Redaktionsteam dieser Zeitschrift tätig waren, entschieden, diese Tätigkeit nun zu beenden und in den redaktionellen Ruhestand einzutreten. Wir möchten uns im Namen des gesamten Redaktionsteams an dieser Stelle ganz herzlich für ihre langjährige Unterstützung und ihr Engagement für das gemeinsame Anliegen der Förderung einer Kultur des Bewusstseins bedanken! Last but not least werden wir den stets sehr herzlichen und inspirierenden Austausch mit ihnen sehr vermissen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen der Beiträge und neue Einsichten, die Sie in Ihrem privaten und/oder auch beruflichen Leben fruchtbar umsetzen können. Liane Hofmann & Ulrich Ott

  • Zusammenfassung Nachdem positive Wirkungen von Meditation auf die Gesundheit lange Zeit im Fokus der Forschung standen, liegen inzwischen auch Studien vor, die unangenehme Nebenwirkungen (adverse effects) von Meditation untersucht und dokumentiert haben. Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über (1) das Spektrum solcher Nebenwirkungen, die von Schlafstörungen über Ängste und Depressionen bis hin zu Psychosen reichen können, (2) ihre Häufigkeit in klinischen und traditionellen Praxiskontexten und (3) Risikofaktoren, die ihr Auftreten begünstigen können, wie etwa psychische Erkrankungen in der Vorgeschichte, fehlende Begleitung oder eine intensive Praxis im Rahmen von Retreats. Die vorgestellten Forschungsergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit, potenzielle Nebenwirkungen von Meditation eingehend zu erforschen, um an Meditation interessierte Menschen über die Risiken aufzuklären und darüber zu informieren, was beachtet werden sollte, um die Meditationspraxis so sicher wie möglich zu gestalten.

  • Zusammenfassung Psychospirituelle und bewusstseinsmodulierende Praktiken, vornehmlich Meditation, erfreuen sich in den westlichen Gesellschaften zunehmender Beliebtheit. Dabei werden derartige Praktiken unter einem breiten Spektrum an sowohl säkularen als auch spirituellen Zielsetzungen eingesetzt. Die wachstumsfördernden und salutogenen Wirkungen von Meditationspraktiken sind durch empirische Forschung gut belegt. Während der Fokus der Forschung lange Zeit nahezu ausschließlich auf den positiven Wirkungen solcher Praktiken lag, wächst allmählich das Bewusstsein, dass diese nicht unter allen Kontextbedingungen und für jeden förderlich sind. Krisen und Probleme dieser Art wurden bereits in den 1980er und 1990er Jahren unter der Bezeichnung „spirituelle Krisen“ diskutiert. In jüngerer Zeit hat die Thematik unter Fokussierung auf die Meditationspraxis unter dem Begriff „unerwünschte Wirkungen von Meditation“ erneutes Forschungsinteresse geweckt. Auf Grundlage eines Sammelbandes zum Thema Spiritualität und spirituelle Krisen sowie einer empirischen Studie zu den unerwünschten Wirkungen von Meditation wurden von den Autoren des Beitrags und Kollegen wesentliche theoretische, praxisorientierte therapeutisch-beraterische sowie empirische Grundlagen rund um den Themenkreis „spirituelle und meditationsinduzierte Krisen“ erarbeitet. In einem weiteren Schritt galt es, den Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in die therapeutisch-beraterische Praxis voranzutreiben, um hierdurch zu einer Verbesserung des Versorgungsangebotes für Betroffene beizutragen. Zu diesem Zweck wurde am Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene ein neuer Beratungsschwerpunkt „Spirituelle und meditationsinduzierte Krisen“ eingerichtet. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Zielsetzungen dieses Beratungsangebotes, beschreibt typische Anliegen, mit denen sich Ratsuchende an uns wenden, sowie das konkrete Vorgehen in der Beratungsarbeit. Abschließend werden einige exemplarische Beratungsfälle vorgestellt.

  • Yogic breathing techniques are fundamental to the physical and mental practice of yoga. They are closely connected to meditation, which involves the observation of breath. There are many yogic techniques based on the active regulation of the breath. Breathing practices influence many processes in the body, e.g. heart rate variability, and the mind, e.g. relaxation and stress, through their impact on the autonomic nervous system. This study intended to investigate differential effects of four yogic breathing techniques: (1) ujjayi—relaxation through slowing down the breath, (2) paced breathing—enhancement of concentration by following a precise protocol of slowdown breathing, (3) kapalabhati—raising wakefulness by mild hyperventilation, and (4) alternate nostril breathing—balancing the autonomic nervous system by alternating breath between the two nostrils. This study was conducted on 36 participants, who learned each technique within two weeks of an eight-week program and practiced them daily. After each technique, mindfulness, perceived stress, and physical well-being were assessed based on questionnaires. Ujjayi breathing, showed a relaxing effect, reduced stress, increased peacefulness, and the feeling of being at ease/leisure. Paced breathing resulted in a greater awareness of inner experiences. Kapalabhati showed a significant increase in vitality and joy of life, and alternate nostril breathing showed no hypothesis-compliant changes. The findings of this study suggest several beneficial and differential effects of these breathing techniques; therefore, they could be employed as tools for self-regulation in therapeutic contexts.

  • Meditation is an umbrella term for a vast range of contemplative practices. Former proposals have struggled to do justice to this variety. To our knowledge, there is to date no comprehensive overview of meditation techniques spanning all major traditions. The present studies aimed at providing such a comprehensive list of meditation techniques.

  • In meditation, mind-wandering has to be noticed and stopped in order to attain and sustain a state of mindfulness. Mindwandering has been linked to increased activity in the default mode network (DMN). We found that hemodynamic activity in the DMN was inversely related to frontal midline theta (FMT) EEG activity. In addition, a recent study reported that FMT power was reduced during mind-wandering and increased during deep meditation. In our experiment, six subjects were introduced to two forms of meditation to be used during neurofeedback training in eight daily sessions during two weeks. FMT power was chosen for neurofeedback, while subjects applied these meditation techniques and individual strategies to increase FMT power. Each session was followed by a detailed interview. Four subjects were able to raise average FMT power over the course of the training, two of them significantly. We report and discuss the results of the neurophenomenological analysis of the relationship between meditation strategies, subjective experiences, and success of neurofeedback training.

  • Our focus of attention naturally fluctuates between different sources of information even when we desire to focus on a single object. Focused attention (FA) meditation is associated with greater control over this process, yet the neuronal mechanisms underlying this ability are not entirely understood. Here, we hypothesize that the capacity of attention to transiently focus and swiftly change relates to the critical dynamics emerging when neuronal systems balance at a point of instability between order and disorder. In FA meditation, however, the ability to stay focused is trained, which may be associated with a more homogeneous brain state. To test this hypothesis, we applied analytical tools from criticality theory to EEG in meditation practitioners and meditation-naïve participants from two independent labs. We show that in practitioners-but not in controls-FA meditation strongly suppressed long-range temporal correlations (LRTC) of neuronal oscillations relative to eyes-closed rest with remarkable consistency across frequency bands and scalp locations. The ability to reduce LRTC during meditation increased after one year of additional training and was associated with the subjective experience of fully engaging one's attentional resources, also known as absorption. Sustained practice also affected normal waking brain dynamics as reflected in increased LRTC during an eyes-closed rest state, indicating that brain dynamics are altered beyond the meditative state. Taken together, our findings suggest that the framework of critical brain dynamics is promising for understanding neuronal mechanisms of meditative states and, specifically, we have identified a clear electrophysiological correlate of the FA meditation state.

  • Goal: We aimed to identify electroencephalographic (EEG) signal fluctuations within independent components (ICs) that correlate to spontaneous blood oxygenation level dependent (BOLD) activity in regions of the default mode network (DMN) during eyes-closed resting state. Methods: We analyzed simultaneously acquired EEG and functional magnetic resonance imaging (fMRI) eyes-closed resting state data in a convenience sample of 30 participants. IC analysis (ICA) was used to decompose the EEG time-series and common ICs were identified using data-driven IC clustering across subjects. The IC time courses were filtered into seven frequency bands, convolved with a hemeodynamic response function (HRF) and used to model spontaneous fMRI signal fluctuations across the brain. In parallel, group ICA analysis was used to decompose the fMRI signal into ICs from which the DMN was identified. Frequency and IC cluster associated hemeodynamic correlation maps obtained from the regression analysis were spatially correlated with the DMN. To investigate the reliability of our findings, the analyses were repeated with data collected from the same subjects 1 year later. Results: Our results indicate a relationship between power fluctuations in the delta, theta, beta and gamma frequency range and the DMN in different EEG ICs in our sample as shown by small to moderate spatial correlations at the first measurement (0.234 < |r| < 0.346, p < 0.0001). Furthermore, activity within an EEG component commonly identified as eye movements correlates with BOLD activity within regions of the DMN. In addition, we demonstrate that correlations between EEG ICs and the BOLD signal during rest are in part stable across time. Discussion: We show that ICA source separated EEG signals can be used to investigate electrophysiological correlates of the DMN. The relationship between the eye movement component and the DMN points to a behavioral association between DMN activity and the level of eye movement or the presence of neuronal activity in this component. Previous findings of an association between frontal midline theta activity and the DMN were replicated.

  • Research on meditation is advancing, but few studies about the motivations of meditators exist. Additionally, many forms and traditions of meditation have yet to be investigated. This study addresses both of these issues by presenting an overview of different forms of motivations found in contemporary Anthroposophic meditation practice. 30 Anthroposophic meditators were interviewed about their meditation experiences. The interviews were examined using thematic analysis. 14 data-driven themes were extracted and organized within a framework consisting of three superordinate theory-driven forms of motivation: External, internal and service. A developmental trajectory running from external and internal to service motivations is indicated. This approach improves upon a scheme developed by Shapiro by including additional types of motivations and being able to differentiate between forms of motivations that are fundamentally different: Self-related (heteronomous and autonomous) motivations and other-related motivations.

  • Although research on the effects of mindfulness meditation (MM) is increasing, still very little has been done to address its influence on the white matter (WM) of the brain. We hypothesized that the practice of MM might affect the WM microstructure adjacent to five brain regions of interest associated with mindfulness. Diffusion tensor imaging was employed on samples of meditators and non-meditators (n = 64) in order to investigate the effects of MM on group difference and aging. Tract-Based Spatial Statistics was used to estimate the fractional anisotrophy of the WM connected to the thalamus, insula, amygdala, hippocampus, and anterior cingulate cortex. The subsequent generalized linear model analysis revealed group differences and a group-by-age interaction in all five selected regions. These data provide preliminary indications that the practice of MM might result in WM connectivity change and might provide evidence on its ability to help diminish age-related WM degeneration in key regions which participate in processes of mindfulness.

  • Die neurowissenschaftliche Forschung beschäftigt sich in den letzten Jahren verstärkt mit Methoden der Achtsamkeitsmeditation, die in zahlreiche klinische Behandlungsprogramme integriert wurden. Nach einer kurzen Vorstellung der Magnetresonanztomographie und der Programme mit der weitesten Verbreitung (Mindfulness-based Stress Reduction und Mindfulness- based Cognitive Therapy) werden vier Mechanismen erläutert, die vermutlich deren therapeutischer Wirksamkeit zugrunde liegen: Regulation der Aufmerksamkeit, Gewahrsein des Körpers, Emotionsregulation und veränderte Selbstwahrnehmung. Anhand einer exemplarischen Studie mit Angstpatienten wird gezeigt, wie durch Achtsamkeit die Symptome reduziert und parallel dazu spezifische neuronale Regelkreise modifiziert werden. Im Ausblick wird diskutiert, wie maßgeschneiderte Interventionen entwickelt werden können und welche Kontraindikationen zu beachten sind.

  • Protestantism has always been suspicious about a mystical encounter with the Divine. Although the early Luther was influenced by mystical writers like Johannes Tauler the subsequent dogmatic evaluation of mystical forms of religiosity remained ambiguous. Nevertheless the real nature of mystical experience is still unclear and therefore the dogmatic judgments about mystical encounters with the Divine are based on unsound arguments like self-salvation. In this article we want to show that modern neuroscience can help to understand the nature of mystical experiences better and based on this we come to a new dogmatic appreciation of mysticism.

  • Religionen sind evolutionäre, aufgrund bestimmter Funktionalitäten selektierte soziale und kulturelle Phänomene. Sie imponieren heutzutage als kulturtragende Glaubens- und Normsysteme wie auch gesellschaftliche Institutionen. Nicht erst in neuester Zeit werden Ursprung und Wirkkraft von Religionen auf ein Spektrum subjektiver Erlebnisphänomene (religiöse Erfahrungen) zurückgeführt. Religiöse Erfahrungen sind vielfältig und weit verbreitet. Das im Kern am meisten konsistente und interkulturell übereinstimmende religiöse Erlebnis ist das mystische Erlebnis (Unio mystica). Nur diese Form religiöser Erfahrung (und die Gebetserfahrung) wurden bisher neurobiologisch genauer untersucht. Zur Erzeugung wie auch Erforschung mystischer Erlebnisse ist eine Reihe von Methoden anwendbar. Dieser Artikel gibt eine Übersicht zu den bedeutendsten Forschungsansätzen und Hypothesen. Einige empirische Ergebnisse liefern interessante Ansätze für Hypothesenbildungen zur neurobiologischen Erklärung religiöser Erfahrungen. Die neurobiologischen Ergebnisse bzw. Hypothesen sind in vielem aber noch inkonsistent und vorläufig. Ein interessantes Ergebnis dieser Übersicht ist die Erkenntnis, dass es eine ganze Reihe neurophysiologisch unterschiedlicher Bedingungsgefüge gibt, aus denen religiöse Erfahrungen mit ähnlichem Erlebnischarakter resultieren können.

  • Pain can be modulated by several cognitive techniques, typically involving increased cognitive control and decreased sensory processing. Recently, it has been demonstrated that pain can also be attenuated by mindfulness. Here, we investigate the underlying brain mechanisms by which the state of mindfulness reduces pain. Mindfulness practitioners and controls received unpleasant electric stimuli in the functional magnetic resonance imaging scanner during a mindfulness and a control condition. Mindfulness practitioners, but not controls, were able to reduce pain unpleasantness by 22% and anticipatory anxiety by 29% during a mindful state. In the brain, this reduction was associated with decreased activation in the lateral prefrontal cortex and increased activation in the right posterior insula during stimulation and increased rostral anterior cingulate cortex activation during the anticipation of pain. These findings reveal a unique mechanism of pain modulation, comprising increased sensory processing and decreased cognitive control, and are in sharp contrast to established pain modulation mechanisms.

  • Cultivation of mindfulness, the nonjudgmental awareness of experiences in the present moment, produces beneficial effects on well-being and ameliorates psychiatric and stress-related symptoms. Mindfulness meditation has therefore increasingly been incorporated into psychotherapeutic interventions. Although the number of publications in the field has sharply increased over the last two decades, there is a paucity of theoretical reviews that integrate the existing literature into a comprehensive theoretical framework. In this article, we explore several components through which mindfulness meditation exerts its effects: (a) attention regulation, (b) body awareness, (c) emotion regulation (including reappraisal and exposure, extinction, and reconsolidation), and (d) change in perspective on the self. Recent empirical research, including practitioners' self-reports and experimental data, provides evidence supporting these mechanisms. Functional and structural neuroimaging studies have begun to explore the neuroscientific processes underlying these components. Evidence suggests that mindfulness practice is associated with neuroplastic changes in the anterior cingulate cortex, insula, temporo-parietal junction, fronto-limbic network, and default mode network structures. The authors suggest that the mechanisms described here work synergistically, establishing a process of enhanced self-regulation. Differentiating between these components seems useful to guide future basic research and to specifically target areas of development in the treatment of psychological disorders.

  • Many studies investigating music processing in adult musicians and nonmusicians point towards pronounced behavioral and neurophysiological differences between the two groups. Recent studies indicate that these differences can already be found in early childhood. Further, electro-encephalography studies using musical discrimination tasks have demonstrated that differences in music processing become more pronounced when explicitly rather than implicitly trained musical abilities are required. Exploring the functional neuroanatomy underlying the processing of different expectation violations in children and its association with musical training, we investigated neural responses to different melodic deviances in musically trained and untrained children. Using functional magnetic resonance imaging, children (aged 11-14 years) were examined while comparing pairs of short melodies that were either identical or differed with respect to four notes. The implemented deviances were either subtle (by inserting plausible in-key notes) or obvious (by inserting implausible out-of-key notes). Our results indicate a strong association between musical training and functional neuroanatomy of the brain. Similar to research on music processing in adults, the processing of obvious melodic deviances activated a network involving inferior frontal, premotor and anterior insula regions in musically trained and untrained children. By contrast, subtle deviances led to activation in the inferior frontal and premotor cortex, the anterior insula, the superior temporal gyrus, and the supramarginal gyrus in musically trained children only. Our work provides further insights into the functional neuroanatomy of melody processing and its association with musical training in children, providing the basis for further studies specifying distinct musical processes (e.g. contour and interval processing).

  • Meditation kann als Form mentalen Trainings verstanden werden, das dazu dient, die Regulation des vegetativen Nervensystems, der Aufmerksamkeit und der Emotionen zu verbessern. Mithilfe bildgebender Verfahren (strukturelle Kernspintomographie) hat die neurowissenschaftliche Forschung der letzten Jahre untersucht, mit welchen strukturellen Veränderungen im Gehirn die Meditationspraxis einhergeht. Dieser Artikel gibt einen zusammenfassenden Überblick über die Befunde der bisher publizierten Studien, die erfahrene Meditierende mit Nicht-Meditierenden verglichen. Es wird weiterhin auf Ergebnisse der ersten vorliegenden Längsschnittstudien eingegangen, die Personen vor und nach mehrwöchigen Meditationskursen untersuchten. Die in diesen Studien identifizierten Hirnregionen sind an der Regulation vegetativer Funktionen, der Aufmerksamkeit und der Emotionsregulation beteiligt, und die strukturellen Veränderungen unterstützen vermutlich die von den Meditierenden berichteten Verbesserungen dieser Funktionen. Die Kenntnis der mit der Meditationspraxis einhergehenden neurobiologischen Veränderungen ist wesentlich, um die Techniken gezielt klinischen Populationen zugänglich zu machen.

Last update from database: 04.06.25, 15:35 (UTC)

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